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Inspiration

Expedition Happiness Kritik – Ein Bus saust am Zuschauerglück vorbei

Am 4. Mai 2017 war Kinostart von Expedition Happiness. Der Titel war vielversprechend, der Trailer machte mich mehr als neugierig. Zwei junge Menschen gehen auf Reisen auf der Suche nach dem Glück. Das war was für mich! Ein paar Tage später saß ich gespannt in der Filmpremiere im C1 Cinema Braunschweig.

Eine Reise ins Ungewisse. Auf der Suche nach dem Glück.

Was passiert, wenn ein lebensfroher Bursche aus der Südpfalz und eine junge Musikerin aus einer Hippie-Familie einen amerikanischen Schulbus entdecken? Sie verkaufen alles Hab und Gut in Berlin und kaufen den Bus. Entschlossen nehmen sie ihr Projekt “Expedition Happiness” in die Hand und bauen den Bus binnen 3 Monaten zu einem kleinen Luxus-Traumhaus auf Rädern um. Nach Felix´ “Pedal the World” – Dokumentation stürmt nun Expedition Happiness die Kinos.

Expedition Happiness

Felix Starck und seine Freundin Selima “Mogli” Taibi machen sich mit ihrem “Loft on Wheels” auf in ein unbekanntes Abenteuer unter dem Motto “Auf der Suche nach dem Glück”. Berner Sennenhund Rudi ist mit von der Partie. Sie ist Musikerin und kommt aus einer Hippie-Familie voll mit Akademikern, er ist Filmemacher aus der Südpfalz. Fast ein ganzes Jahr sind die beiden unterwegs und kommen mit ihrer Doku im Gepäck nach Haus.

Von Alaska nach Mexiko mit dem Expedition Happiness Bus – All eyes on Rudi

So ganz ohne Plan und konkretes Ziel geht es für die beiden Weltenbummler von Alaska nach Mexiko. Von der ersten Minute an erobert Hund Rudi die Herzen der Kinobesucher und übernimmt, wie ich finde, ziemlich schnell die Protagonisten Rolle. All Eyes on Rudi – alles dreht sich um das Wohlergehen des Vierbeiners. Wer auf der Strecke bleibt, sind Felix und Mogli. Man erfährt so gut wie nichts über die beiden Reisenden.

Der Film startet mit dem Bus-Umbau, dann geht es erstmal weiter nach Alaska. Inhaltlich gibt der erste Teil nicht viel her. Es reihen sich ein paar bildschöne Naturaufnahmen aneinander, doch das Meiste bleibt unkommentiert.

Mit ihren Drohnen, der GoPro und einer stinknormalen Kamera haben sie authentisch die Natur eingefangen. Die Aufnahmen mit dem so einfachen Equipment geben der ganzen Doku etwas Charakter. Unterstützt werden die ergreifenden Bilder durch den selbst geschriebenen Soundtrack von Selima. Ein weiteres Haar in der Suppe hab ich allerdings hier auch gefunden: Der Fleck auf der Linse! Ahhhhh, hat mich das wahnsinnig gemacht im Kino. Die ganze Zeit dieser Fleck oben rechts…Haben die beiden denn NIE die Linse geputzt?

Durch Hund Rudi, der während der Reise so einiges an Strapazen wegstecken muss, fiebert man emotional mit. Das Reiseduo gibt einen kleinen Einblick in die Tiefpunkte, die sie während des Abenteuers erleben, doch die Persönlichkeit bleibt weg.

Das harmonisch wirkende, junge Pärchen berichtet von chaotischen Situationen am Grenzübergang von den USA nach Mexico oder von Hitzewellen, die ihren Rudi in die Knie zwingen. Erst als die beiden in Mexiko angekommen sind, wird die Doku lebendiger, authentischer und spannender. Plötzlich erleben sie mal was, lernen Locals kennen und machen Bekanntschaft mit einem Drogen-Boss. Doch das große “Wow” bleibt bei mir einfach aus.

Reisen ist kein Urlaub! Das hab ich vom Film auf jeden Fall mitgenommen. Expedition Happiness ist laut Felix in kürzester Zeit entstanden. Vielleicht hättet ihr Euch lieber mehr Zeit genommen, denn bei rund 80 Stunden Filmmaterial war mit Sicherheit die ein oder andere informative, sehenswertere Szene mit dabei gewesen.

Expedition Happiness Filmkritik Bliss & Jaunt

Copyright Felix Starck

Ein Soundtrack trifft mitten ins Herz!

Volle Punktzahl und ein absolutes High Five bekommt der selbstgeschriebene Soundtrack der Doku. Während ihrer Expeditions in Richtung Glück schrieb Selima wundervolle Lieder. “Wanderer” heißt das Album, was zwischen Alaska und Mexico entstanden ist. Schon von den ersten Zeilen an verzaubert “Mogli” mit dem Klang ihrer wunderschönen, scheinbar so zerbrechlichen Stimme.

Im Gegensatz zu der Dokumentation, der es an Inhalt fehlt, sprechen die Songs aus der Seele der Weltenbummlerin. Jeder Song erzählt von Erlebnissen und Gefühlen, die ihr unterwegs begegnen. Man merkt definitiv, dass in jeder Zeile ganz viel Herzblut steckt.

Jedes Lied lädt zum Träumen ein, zieht dich in den Bann und gibt dir das Gefühl, wirklich dabei gewesen zu sein. Das Album ist die gefühlvolle Antwort auf die vielen Fragen, die während der Dokumentation angereiht wurden.

“Wanderer” – der selbst produzierte Soundtrack – verdient, meiner Meinung nach, eine Extra-Portion Lob!

Expedition Happiness Fazit

Tja, schade eigentlich. Ich hatte echt mehr erwartet. Eine informative Dokumentation war es nun nicht. Es fehlte mir Einblick in Land, Leute und Alltag der beiden und vor allem der rote Faden entlang dem Thema “Expedition Happiness”.

Für ein 2-Mann Team haben die beiden echt einen passablen Film auf die Beine gestellt und mich zwar mit auf ihre Reise genommen – allerdings nur mit ihrem wundervollen Soundtrack und einigen wenigen schönen Aufnahmen.

Für die beiden mag es das Abenteuer ihres Lebens gewesen sein. Mir haben sie lediglich gezeigt, dass das Reisen mit einem Bus nicht nur Happiness ist.

Ob sie Ihr Glück gefunden haben? Das will ich Euch nicht verraten.

Für mich sind Selima und Felix mit ihrer Doku am Thema “Expedition Happiness” vorbeigerauscht. Der Film bleibt insgesamt leider sehr, sehr oberflächlich.

Na, wer von Euch hat Expedition Happiness schon gesehen? Stimmt ihr mir zu oder wart ihr hellauf begeistert?

♥ Jill

 

 

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12 Comments

  • Jill | bliss & jaunt
    4. Oktober 2018 at 17:09

    Hallo Micha, schön, dass du auf Bliss & Jaunt gefunden hast und danke für dein Feedback. Schaue mir deine Filmkritik doch auch gleich mal an. Jill

  • Micha
    1. Oktober 2018 at 16:24

    Hallo Jil 🙂

    Sehr guter Artikel zum Film. Ich selbst habe auf meiner Website Senf dazu gegeben und bin mit dir gleicher Meinung.

    Der Film ist und bleibt ein inhaltloses Bilderbuch. Für ein paar nette Bilder kaufe ich mir dann ein Buch oder für mehr Inhalt gucke ich eine richtige Doku.

    Was ich als Teilzeitwanderer absolut nicht verstehen kann, dass es nie Aufnahmen gibt, wo sie in der Natur zu Fuß unterwegs sind. Man hat das Gefühl die Beiden bewegen sich kaum weiter vom Bus weg als 500m. Sieht für mich eher nach einem wanderndem Gefängnis anstatt Glück aus.

    Die Musik finde ich persönlich auch 1A und wir (meine Freundin & Ich) sind auch, unabhängig zum Film, zum Konzert von Mogli gegangen.

    Ich verfolge jemanden aus der Umgebung von meiner alten Heimat, der seit knapp 3 Monaten mit Rad durch Europa fährt und er nimmt mich mit seinen 10 Bildern und 30 Sätzen auf Instagram mehr mit als dieser Blog Film auf Instagramstyle.

    Die Flecken haben mich auch immens gestört und sicherlich waren das Staubkörner auf dem Sensor. Sowas sieht man erst ab Blende 8 richtig stark. Aber sie haben sich die Videos wohl zwischendurch nie angeschaut.

    Naja ich war und bin enttäuscht von dem Film.

  • Jill | bliss & jaunt
    3. April 2018 at 14:35

    Das gleiche habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Ein Widerspruch in sich.

  • bumsbude
    3. April 2018 at 14:23

    Wenn man schon die Bude in DE und dann den komplexen Bus-Umbau näher betrachtet, scheint es sich bei dem Pärchen um Luxus-Aussteiger zu handeln. Wer bitte schön verschenkt den Bus zum Schluss? Sehr merkwürdig!

  • Jill | bliss & jaunt
    6. Juni 2017 at 21:45

    Danke Dir, das schau ich mir gern mal an! Der Titel klingt auf alle Fälle schonmal spannend.

  • igshoelting
    6. Juni 2017 at 16:36

    Hallo Jill, da wir beide von der letzten Reisedoku doch eher enttäuscht waren, hier ein Tipp für einen Film der in eine ähnliche Richtung geht aber doch ganz anders ist. “Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt”- https://yellowpost.de/2017/06/04/weit-kritik-abenteuer-gibt-es-ueberall-da-wo-man-nach-ihnen-sucht/ , lässt wirklich Reisefieber und Abenteuerlust aufkommen!
    Liebe Grüße!

  • Jill | bliss & jaunt
    24. Mai 2017 at 09:08

    Hallo, leider sei keine weitere Doku übers Reisen geplant. Ich denke aber auch, sollte noch ein weiteres Filmprojekt anstehen, gibt es sicher im Netz insgesamt ganz viel positives wie auch negatives Feedback um sich zu verbessern. 🙂

  • Marc
    23. Mai 2017 at 21:15

    Sehr gut auf den Punkt gebracht 😉 was noch erwähnenswert ist, dass Felix sein Vater ne coole Socke ist 😀 … macht Spaß deinen Blog zu lesen… weiter so 🙂

  • igshoelting
    23. Mai 2017 at 21:08

    Hallo Jill, da sind wir ja in vielen Punkten einer Meinung. Kann man nur hoffen, dass die beiden sich unsere Kritik zu Herzen nehmen und umsetzen. Den Spaß am Reisen werden sie wohl nicht verloren haben.
    https://yellowpost.de/2017/05/06/expedition-happiness-kritik-alles-gesehen-und-nix-erlebt/

  • Marc
    23. Mai 2017 at 20:43

    Naja “nicht so begeistert” hört sich so hart an … ich bereue es nicht ihn mir angeguckt zu haben … für eine selfmade doku find ich sie nicht schlecht aber ist halt wie beschrieben eher oberflächlich gehalten … aber würde den Film dennoch weiter empfehlen 😉

  • Jill | bliss & jaunt
    23. Mai 2017 at 20:40

    Hallo Marc, also warst du auch nicht so begeistert? Ja, Felix´ Papa war das Highlight des Film´s 🙂 Und Danke für Dein Feedback. Viel Spaß beim Lesen!

  • Marc
    23. Mai 2017 at 20:38

    Du hast es auf den Punkt gebracht 🙂 kleine Info am Rande: Felix sein Papa ist ne verdammt coole Socke ? … macht Spaß deinen Blog zu lesen weiter so 🙂

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